Unsere Marktschwärmer Werte

Marktschwärmer verbindet den bequemen Online-Verkauf mit der persönlichen Atmosphäre eines Bauernmarktes. Wir stehen für faire, regionale und nachhaltige Produkte für alle. Folgend unsere Grundwerte, an denen wir alles ausrichten, was wir tun.

 

1. Regionalität & Saisonalität

 
 

Das Marktschwärmer-Netzwerk versteht sich als nachhaltige Alternative zum klassischen Lebensmitteleinzelhandel mit einem Fokus auf regionale und, damit verbunden, saisonale Lebensmittel. Marktschwärmer schafft einen Gegenentwurf zur ständigen Verfügbarkeit nicht-saisonaler und durch internationale Lieferketten anonymisierter Produkte.

 
 

Die regionale und saisonale Vermarktung von Produkten

  • …regionalisiert und vereinfacht Wertschöpfungsketten und fördert somit bäuerliche, kleinteilige Landwirtschaft und das Lebensmittelhandwerk; Lebensmittel werden dort vermarktet und verbraucht, wo sie hergestellt werden,
  • …fördert die Vielfalt in der Lebensmittelproduktion in Bezug auf Produkte und Herstellungsmethoden und den Erhalt von Sorten, Arten und Tierrassen,
  • …sind durch kürzere Transportwege besser für das Klima und durch saisonale, den örtlichen Gegebenheiten angepasste Sorten, Arten und Tierrassen besser für Natur und Böden,
  • …steigern durch höhere Identifikation mit Erzeuger*innen die Transparenz und unsere Wertschätzung für Lebensmittel und
  • …haben einen positiven Einfluss auf unsere Esskultur durch die Steigerung unseres Bewusstsein für fair und nachhaltig produzierte Lebensmittel der Saison.

 
 

Die Definition von der Regionalität und damit Saisonalität eines Produkts variiert je nach der landwirtschaftlichen Struktur einer Region, den Präferenzen und Möglichkeiten von Erzeuger*innen sowie der Dichte des Schwärmereinetzwerks. Folgende Faktoren spielen eine Rolle dabei, ob ein regionales Angebot möglich ist:

  • Entfernung: Die Distanz zwischen dem Betrieb von Erzeuger*innen und einer Schwärmerei, ab der sich eine Anfahrt nicht mehr lohnt, bildet für Erzeuger*innen eine individuelle logistische Grenze für die Vermarktung ihrer Produkte in bestimmten Schwärmereien. Unabhängig davon sehen wir eine Entfernung von 250km als obere Grenze für die Regionalität.
  • Anbau und Haltung in der Region: Direkt zum Verzehr erzeugte Produkte aus der Urproduktion, etwa Gemüse, Obst, Eier und Milch, müssen in der Region angebaut und Tiere dort gehalten werden. Dieser Fokus führt dazu, das führt zu einem saisonalen Angebot.
  • Veredlung bzw. Verarbeitung in der Region: Produkte, deren entscheidender Wertschöpfungsprozess in der Region stattfindet, gelten als regional produziert.
     
     

Ausnahme: Das Produktsortiment kann im Rahmen von Sonderaktionen durch deutsche oder internationale Gastschwärmer aus dem Marktschwärmer-Netzwerk ergänzt werden, jedoch gilt auch hier gilt der Grundsatz: Die nicht-verarbeitete Produkte müssen in der Ursprungsregion aktuell Saison haben.

 

2. Faire Preise & Transparenz

 

 

Die Zukunft einer vielfältigen Land- und Ernährungswirtschaft steht in Deutschland auch deshalb auf dem Spiel, weil die Vermarktung von Lebensmitteln in der Vergangenheit durch niedrige Preise geprägt wurde. Diese Entwicklung wurde maßgeblich angestoßen durch den klassischen Lebensmitteleinzelhandel sowie durch eine Landwirtschafts- und Ernährungspolitik, die vor allem große Agrarkonzerne und industriell arbeitende Landwirt*innen begünstigt. Die Folgen dieser Entwicklung sind heftige Verdrängungs- und Preiskämpfe, intransparente Produktionsmethoden, ein flächendeckendes Höfesterben sowie eine zunehmende Marktmacht einiger weniger Akteur*innen. Auf Verbraucher*innenseite besteht in unserer Gesellschaft aufgrund der jahrzehntelangen Niedrigpreise ein geringes Verständnis für die Arbeit der Menschen, die unsere Lebensmittel handwerklich produzieren. Daraus resultiert eine oft geringe Wertschätzung für Lebensmittel und eine fehlende Bereitschaft Preise zu bezahlen, die das Überleben von Erzeuger*innen und Betrieben langfristig sichern. 
 
 

 

Das Marktschwärmer-Netzwerk vertraut darauf, dass Erzeuger*innen selbst am besten wissen, wie viel ihre Arbeit und ihre Produkte wert sein sollten. Bei Marktschwärmer gibt es daher  für Erzeuger*innen keine Preis- und Mengenvorgaben bei der Vermarktung ihrer Produkte. Alle Erzeuger*innen legen bei Marktschwärmer die Preise für ihre Produkte selbst und vollständig autonom fest, damit sie auch in Zukunft von ihrer Arbeit leben und gleichzeitig höchste Qualität liefern können.

 

 
 

Im Gegenzug verpflichten sich Marktschwärmer-Erzeuger*innen, transparent und offen über ihre Produktionsweisen und die Herkunft ihrer Produkte und aller Produktbestandteile zu informieren und offen für den Austausch mit ihren Kund*innen zu sein. Bei jeder Bestellung erhalten Marktschwärmer-Mitglieder eine Übersicht darüber, welchen positiven Einfluss ihr Einkauf auf die Betriebe hat. Wir sind überzeugt, dass nur so die Wertschätzung für Lebensmittel für Lebensmittel gesteigert werden kann.

 
 
 

3. Direktvermarktung & Gemeinschaft

 
 

Durch Direktvermarktung nehmen Erzeuger*innen den Verkauf ihrer Produkte selbst in die Hand. Dadurch machen sie sich unabhängiger von im Lebensmitteleinzelhandel üblichen Marktmechanismen wie zunehmender Konkurrenz, Preiskämpfen oder mit starkem Leistungsdruck verbundenen Lieferquoten, die eine zunehmende Industrialisierung der Land- und Ernährungswirtschaft auf Kosten der Qualität und des Geschmacks begünstigen.

 
 

Erzeuger*innen im Marktschwärmer-Netzwerk stellen ihre Produkte grundsätzlich selbst her und vermarkten diese direkt an ihre Kund*innen, d.h. ohne die Einbeziehung von Zwischenhändler*innen. Die Direktvermarktung von Produkten ermöglicht Erzeuger*innen einen hohen Selbstbestimmungsgrad; sie können…

  • …Produkte zu fairen Preisen verkaufen, in der bevorzugten Vielfalt produzieren und in sinnvollen Mengen anbieten, etwa um Überproduktion zu vermeiden.
  • …flexibel ihre Vermarktungsstrategien an die Saison, die Nachfrage oder andere Faktoren wie das Wetter oder Ernteerträge anpassen.
  • …eine Beziehung zu ihren Kund*innen aufbauen, diese über ihren Betrieb, ihr Handwerk und ihre Produktionsmethoden informieren und somit maßgeblich für die Steigerung der Wertschätzung ihrer eigenen Arbeit beitragen.
  • …einen wichtigen Beitrag für die Förderung eines vielfältigen, kleinteiligen und somit zukunftsfähigen Landwirtschafts- und Ernährungssystems leisten.
  • …ihr Risiko minimieren, denn sie müssen nur das liefern, was ihre Kund*innen vorab bestellt haben und erhalten ihr Geld innerhalb weniger Tage direkt auf ihr Konto.

 
 

In den Schwärmereien, die Erzeuger*innen mit ihren Produkten beliefern, werden sie Teil einer lebendigen, robusten und unabhängigen Bestellgemeinschaft aus Verbraucher*innen, Erzeuger*innen und den organisierenden Gastgeber*innen, die sich gemeinsam in ihrer Region für eine nachhaltige Ernährungswende einsetzen. Eine nachhaltige Ernährungswende bedeutet in unseren Augen, dass wir Menschen befähigen, ein nachhaltiges, transparentes und faires Landwirtschafts- und Ernährungssystem zu schaffen. Dafür bringen sich Schwärmereien in ihrer Nachbarschaft ein und fungieren so auch als sozialer Treff- und Austauschpunkt für ihre Mitglieder und Erzeuger*innen.

 
 
 

4. Vielfalt & Nachhaltigkeit

 
 

Das Marktschwärmer-Netzwerk steht für den Geschmack und die Frische saisonaler Lebensmittel; das Angebot der Schwärmereien bildet daher die ganze Vielfalt der jeweiligen Regionen ab. Das Marktschwärmer-Konzept ist daher inklusiv und offen für alle regionalen Erzeuger*innen mit oder ohne Bio-, demeter- oder andere Zertifizierungen, solange diese die Marktschwärmer-Werte teilen. Unser Fokus liegt auf der Unterstützung kleiner Betriebe, die zwar oft nach hohen Standards produzieren und darüber transparent Auskunft geben, sich allerdings nicht immer Zertifizierungen leisten können oder wollen. Alle Erzeuger*innen sind dazu angehalten im Rahmen ihrer Möglichkeiten handwerklich, saisonal, nachhaltig und respektvoll gegenüber Menschen, Tieren und der Umwelt zu arbeiten.

 
 

Marktschwärmer-Erzeuger*innen und -Gastgeber*innen setzen sich dafür ein, dass die Schwärmereien möglichst nachhaltig gestaltet werden. Dafür…

  • …reduzieren sie Emissionen durch die kurzen Transportwege zwischen Betrieben und den Schwärmereien und arbeiten gemeinsam daran, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten, etwa durch die Einrichtung von Pfandsystemen, dem Bilden von Fahr- und Transportgemeinschaften und dem Verzicht auf Verpackung oder Nutzung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien (ökologische Nachhaltigkeit).
  • …verfolgen sie das Ziel, die Schwärmereien als langfristig wirtschaftlich erfolgreiche Einheit aufzubauen und gewährleisten eine faire Vergütung für Erzeuger*innen, damit diese für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden und langfristig mit ihren Einnahmen aus den Schwärmereien planen können (ökonomische Nachhaltigkeit).
  • …leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt kleiner und mittelständischer Betriebe aus der Landwirtschaft und dem Lebensmittelhandwerk und ermöglichen Verbraucher*innen den Zugang zu frischen, saisonalen Lebensmitteln (soziale Nachhaltigkeit).
  • …setzen sie sich für den Erhalt alter Tierarten und Kulturen ein und tragen so zum Erhalt der Biodiversität bei.